9 Monate sind vergangen, als ich mich das letzte Mal zu Wort gemeldet habe. Schweren Herzens musste ich damals einsehen, dass mein Körper den lang ersehnten Start bei der Heimweltmeisterschaft nicht zulassen wird. Meine damaligen Schwachstellen, beide Plantarfaszien an den Fußsohlen, waren aufgrund von einer „schiefgelaufenen“ Operation mit Spitalskeim derart vernarbt, dass diese weder Sport, geschweige denn schmerzfreies Gehen zugelassen haben. Ich begab mich dann in Behandlung von OA Dr. Leixnering, der sich des Problems intensiv annahm, und wir besprachen mögliche Behandlungsansätze, was leider Gottes wieder auf eine erneute Operation hinausging. Zwischendurch musste ich plötzlich noch an einem akuten Knochenproblem an der Hand operiert werden, was zum Glück nur kurz Probleme bereitete.
Was war das Problem mit meiner Plantarfaszie? 2013 begannen die Probleme an den Füßen, die sich durch Knoten an der Fußsohle bemerkbar machten. Das Laufen führte dazu, dass sich diese oft entzunden hatten und empfindlich wurden. Mit selbst zugeschnittenen Einlagen, wo man die druckempfindlichen Stellen freiließ, sodass ich hier keinen Druck und Kontakt hatte, kam ich gut voran. 2014 stellte man fest, dass es sich hier um Fibromatosen handelte, und ich ließ sie entfernen. 2015 kam ich leider nie in die Gänge. Somit starte ich 2016 mit alter Frische neu in die Saison.
Es sind nun 5 Monate seit meinem letzten Eingriff vergangen, die geprägt waren von langem Krückengehen und seit gut 2 Monaten kann ich konstant trainieren, wenn auch noch mit Vorsicht und einem gesunden „Hören“ auf den Körper. Nach dieser langen Verletzungsperiode und 5 Operationen in gut einem Jahr fühle ich mich derzeit wieder annähernd gesund und habe den Spaß an der Bewegung und einem triathlongesteuertem Training zurück gewonnen. Mental ist es natürlich eine unglaubliche Herausforderung, der sich kein Sportler stellen mag und vor der man sich oft scheut. Theoretisch klingt es immer gut, dass man die Zeit während einer Verletzung anderen Dingen widmen soll, aber in der Praxis fehlt einem ein großer Teil in seinem Leben, mit dem man noch nicht abgeschlossen hat. Man kann den Sport nicht „wegdenken“ und man will in der Zeit nicht anderes leben, auch wenn man muss – weil man eben kein gewohntes „Alltagsleben“ mit Training und dem dazugehörigen Programm abspulen kann. Und das macht es natürlich für einen selbst unglaublich schwer – von der Erschwernis für das (familiäre) Umfeld rede ich nun mal lieber nicht… Und genau deshalb weiß ich, dass ich mit Leib und Seele Sportler bin und selbst entscheiden möchte, wann ich einen Schlussstrich ziehe und mich nicht von meiner ersten Verletzung in meinem Sportlerdasein zurückwerfen lassen will.
Was 2016 nun ansteht? Ich möchte step by step an meiner Fitness arbeiten und mich behutsam aufbauen und nach oben hin – Richtung Weltspitze auf der Halbdistanz – hanteln. Mein erster Schritt wird sein, dass ich am 11.6. bei den Sprint Staatsmeisterschaften (750m Schwimmen – 20km Radfahren – 5km Laufen) am Neufelder See an den Start gehen werde. Ich freue mich auf das Rennen und das ungewohnte Rennformat. Mein Herz liegt jedoch bei der Halbdistanz (1,9km Schwimmen – 90km Radfahren – 21km Laufen) und demnach werde ich auch bald ein solches Rennen bestreiten.
Somit, bleibt gesund!
Lisa