EUROPAMEISTERIN über die Mitteldistanz

Vergangenes Wochenende war es soweit: Die ETU Challenge Paguera-Mallorca European Championship über die Mitteldistanz wurde auf meiner Lieblingsinsel ausgetragen. Mallorca hat sich ja in den letzten zwei Jahren als gutes Pflaster für mich erwiesen – konnte ich doch dort bereits zweimal den Ironman 70.3 gewinnen. Diesmal fand das Rennen nicht im Norden, sondern im Süden der Insel bei traumhaften Bedingungen statt: klares Meer, Sonne und 31° C.
Der Start erfolgte ohne Neopren im – an diesem Tag – ruhigen, glatten Meer, während es sich in den Vortagen ziemlich rau und wellig präsentiert hatte. Um die Mittagszeit stürzten sich die PRO-Damen drei Minuten nach den PRO-Herren in die Fluten. Obwohl es sich für mich als nicht sehr anstrengend anfühlte, hielt sich mein Schwimmrückstand mit 2 Minuten absolut in Grenzen. Ich wusste, dass sich die starke Dänin Helle Frederiksen in Führung befand. Mein Ziel war es demnach, ziemlich schnell zu ihr aufzuschließen. Der Radsplit führte über 2 Runden à 45 km. Am Weg nach vorne konnte ich nach ca. 15 km zur bis dahin Zweiten, Anja Beranek, aufschließen. Gemeinsam holten wir nach einer Runde die führende Dänin ein. In der 2. Runde begann das gegenseitige Belauern und es wurde nur noch gebummelt, was meine Wattzahlen widerspiegeln. Nach dem 2. Wechsel auf die Laufstrecke bahnte sich das Duell um die Führung zwischen Helle Frederiksen und mir an. Auf den ersten beiden der vier Laufrunden belief sich mein Rückstand konstant auf 40-45 sec. Beim Start auf die 3. Runde hörte ich vom Sprecher, dass sich die Differenz auf 25-35 sec. minimiert hatte und ich gewann immer mehr an Boden. Die Zuschauer pushten mich vorwärts (Zitat österreichischer Fan: “Di huilst da no!” – und genau das blieb mir im Kopf hängen und spulte sich gebetsmühlenartig ab.), ich wurde über die akteullen Zeiten informiert, sodass ich am Ende der 3. Laufrunde, zwar absolut am Limit, an der Dänin vorbeiging und dieses Tempo auf der letzten Runde durchzog.
Der Zieleinlauf war ein emotionales Highlight: Die Erkenntnis, doch zu den besten Triathletinnen zu zählen, tröstete mich über mein für mich “verpatztes” Ergebnis bei der Ironman 70.3-WM hinweg.

Jetzt heißt es noch 3 Wochen “reinbeißen” bis zum Iroman Arizona, meinem definitiv letzten Rennen für 2014.

Bis bald,
LisaIMG_9522