6. Platz Ironman Florida: 9.04.38

Schon am Beginn der Saison hatte ich entschieden, dass mein letztes Rennen mein erster Ironman werden sollte. Anfangs war ich noch unsicher, ob es der Ironman Florida oder Ironman Arizona werden sollte. Aufgrund des immer unfreundlich werdenden Wetters entschloss ich mich für den 2 Wochen früher stattfindenden Ironman Florida. Die Vorbereitung verlief gut, ich konnte alles umsetzten, was an Training anders und neu für mich war, und reiste mit großer Vorfreude eine Woche vor dem Rennen nach Panama City Beach/Florida. Dort angekommen setzte ich noch ein paar Reize, jedoch das “Tapern” stand ganz oben an der Tagesordnung. Ich fand Ruhe und spürte keine Nervosität in mir, lediglich Vorfreude auf eine neue unbekannte “Reise”. Wie vor jedem großen Rennen, machte ich 2 Tage vorher einen Ruhetag – der sich leider diesmal anders gestaltete als üblich: Ich wachte mit einem grippalen Infekt auf, zusätzlich geplagt von starken Halsschmerzen. Ich schlief fast den ganzen Tag, fühlte mich am Freitag, dem Tag vor dem Rennen, wieder sehr gut und war voller Zuversicht. Leider schlug dieser gesundheitliche Zustand am Wettkampfmorgen wieder um. Dennoch ließ ich mir nicht die Freude auf meinen ersten Ironman nehmen, obwohl ich wusste, dass ich das erste Mal in meinem Leben nicht fit am Start stand.

Aber nun zum eigentlichen Höhepunkt – meinem ersten Ironman, den ich leider mit gemischten Gefühlen wiedergeben muss:

Nachdem das Meer am Vortag aufgrund des hohen Wellenganges gesperrt war, konnte am Wettkampftag zum Glück das Schwimmen stattfinden. Bei angenehmem Wellengang erfolgte der Start der Profi-Damen 5 Minuten nach den Profi- Herren und mit einem größerem Abstand zu den Age-Group-Athleten. Das Schwimmen war ein 2-Runden- Kurs , wo ich in der 1. Gruppe aus dem Wasser stieg. Jetzt hieß es schnell aufs Rad und ab auf die 180 km flache und schnelle Radstrecke. Unvorstellbar, man konnte eine Stunde lang gerade einmal mit einer einzigen Kurve nur geradeaus fahren! Ich war von Beginn an etwas aus dem Gleichgewicht, da ich nicht einmal annähernd mein Wattziel erreichte. Die Geschwindigkeit stimmte, jedoch raubte mir mein gesundheitlich angeschlagener Zustand doch eine Menge meiner Power. Dennoch fuhr ich ab KM 10 gleich an Position 2 und wusste bereits, dass ich 4 Minuten Vorsprung auf die spätere Siegerin hatte. Nach KM 90 führte ich den Ironman an, bis bei KM 112 Yvonne zu mir aufschloss. Gemeinsam, wie schon bei zwei Ironman 70.3 Rennen zuvor, absolvierten wir Seite an Seite die restliche Radstrecke. Bis dahin konnte ich meinen angeschlagenen Zustand gut überspielen, wobei ich wusste, dass dies beim Laufen nicht mehr gehen würde. Ich musste bald und zahlreich “Pause” einlegen. Ich bin froh, dass ich mit Platz 6 und einer Zeit von 9:04,38 Stunden den Ironman in Ziel brachte, an der Siegerehrung teilnehmen konnte und ebenfalls in die Preisgeld-Ränge fiel. Gratulation an die Siegerin Yvonne van Vlerken – nach ihrem Sieg steht es jetzt dennoch 2:1 für mich!

Das Finishen, egal in welcher Zeit und Platzierung, war für mich wichtig, da ich somit die Vorgabe der WTC erfüllt habe, um nächstes Jahr eventuell bei der Weltmeisterschaft auf Hawaii starten zu können. Fehlende Punkte kann ich gegebenfalls über die Ironman 70.3-Distanz erreichen. Mein Hauptaugenmerk werde ich weiterhin auf die Ironman 70.3-Distanz legen.

Seit Mitte der Woche bin ich nun wieder zu Hause und damit beschäftigt, meine eitrige Angina mit Antibiotika zu behandeln. Ich werde die nächsten Wochen komplett Ruhe geben, meine Gesundheit und meinen Körper wieder auf Vordermann bringen. Parallel dazu werde ich mir neue Ziele für 2014 stecken. Ein Ziel steht jedoch ganz oben am Programm: die Ironman 70.3 Weltmeisterschaft in Kanada!

Bis bald,
Lisa