5. Platz IM 70.3 Europameisterschaft Wiesbaden

Ziemlich locker und mit nicht viel Anspannung oder Nervosität reiste ich ein paar Tage vorm Wettkampf nach Wiesbaden an. Ich freute mich einfach, wieder bei einem Triathlon zu starten und wollte Spaß am “Hinhalten” haben.

Der Start der PRO-Damen erfolgte pünktlich 2 Minuten nach den PRO-Männern. Mit meiner Schwimmleistung bin ich recht zufrieden – auch wenn der Rückstand auf die ersten Damen um die 2:40 Minuten war, verlor ich auf die spätere Siegerin Daniela Ryf nur knapp über 1 Minute. Weiters erfreulich war, dass ich mit der Drittplatzierten Catriona Morrison und Natascha Schmitt aus dem Wasser kam – auf beide Damen hatte ich in Norwegen bzw Mallorca noch ca. 1 Minute Rückstand. Am Rad erwartete alle Athleten eine beinharte Strecke: viele Höhenmeter, viele Kurven, viel Rhythmuswechsel – eigentlich etwas, das mir liegt. Bis zur Mitte des Rennens konnte ich immer wieder Athletinnen überholen und auf den dritten Platz vorfahren. Doch leider fehlte mir dabei mein gutes Radgefühl, was sich dann plötzlich auch bemerkbar machte, und ich musste einen ordentlichen Einbruch erleben. Mich überholte Tamsin Lewis wieder zurück und später auch Catriona Morisson – bei beiden konnte ich nicht mehr mithalten. Dieser Einbruch hatte natürlich auch Konsequenzen beim Laufsplit. Im Kopf war ich beim Laufen dann letztendlich auch nicht mehr bereit zu kämpfen und lief einfach vor mich hin und schließlich als Fünfte ins Ziel – ein ziemlich “durchwachsenes” Rennen aus meiner Sicht.

Doch schließlich erlebte ich an diesem Tag auch etwas, das mir viel bedeutet. Leider sind meine bisherigen Bemühungen, “Lisa neu”, also meine Motivation, geänderte Philosopie und geläuterten Lebensabsichten meinem sportlichen und öffentlichen Umfeld zu vermitteln, nicht sehr erfolgreich gewesen. Nun konnte ich mit Tamsin Lewis bereits während des Rennens einen guten Kontakt herstellen und im Ziel nicht nur mit den anderen vor mir platzierten PRO-Damen ein wirklich offenes Gespräch führen. Es gelang mir, ihnen zu vermitteln, dass ich die Fehler der Vergangenheit bereue, mich dafür entschuldigen möchte und darum bitte, mir eine Chance zu geben. Und zu meiner großen Freude wurde ich nicht zurückgestoßen, sondern sie meinten mir zu glauben und zu verzeihen. Auf ihren Rat hin schlage ich nun auch den Weg in die Öffentlichkeit ein und habe vor, in den nächsten Tagen ein Interview zu geben, wo all dies zur Sprache kommen soll.