Ironman 70.3 Miami: Nur die Doppelweltmeisterin war schneller!

Am letzten Sonntag war es schließlich soweit: Ich bestritt mein schwerstes Rennen der heurigen Saison, den Halfironman in Miami. Die Tage davor waren geprägt von der Sorge wegen Hurrikan Sandy. Starke Winde und ein aufgewühltes, tobendes Meer bereiteten Veranstaltern und AthletInnen einiges Kopfzerbrechen. Doch am Tag vor dem Rennen entschied sich Sandy weiter Richtung Ostküste zu ziehen und erst rund um New York für Verwüstungen zu sorgen. Damit konnte der Bewerb wie geplant durchgeführt werden.

Am Wettkampftag waren die Bedingungen schließlich perfekt. Geschwommen wurde in der ruhigen “Biscayne Bay” mit Neopren, was aber eine ziemlich “heiße” Angelegenheit war. Der Start der PRO-Damen erfolgte einige Minuten nach den Herren. Leider konnte ich das Tempo der anderen schnellen Damen nicht mitgehen und war nach ein paar 100 Metern alleine.
Somit startete ich wieder meine altbekannte Aufholjagd am Rad. Ich fühlte mich super und hatte bei KM 45 (Wendepunkt) alle Damen überholt, bis auf die amtierende 2-fache Weltmeisterin Leanda Cave. Ich kam als Gesamtzweite zum 2. Wechsel und startete meinen Halbmarathon mit recht schweren Beinen. Diese 90 km am Rad waren eindeutig härter als meine anderen heurigen Bikesplits. Denn auf einer bergigen Strecke kann man sich bergab immer wieder erholen, doch das ging diesmal eben nicht. Auf einer flachen Strecke wie dieser heißt es “drücken – drücken – drücken” und es gibt keinen Meter Erholung.

Im ersten Drittel der Laufstrecke wurde ich daraufhin von der 3. Dame (Shapiro) überholt, und auch die 4. Dame (Lisa Mensink) lag nicht weit hinter mir zurück. Es war also ein Rennen um Platz 2 bis 4. Zeitweise befüchtete ich schon, ich müsste mich mit dem 4. Platz abfinden. Doch Cola verlieh mir Flügel, und ich fühlte mich plötzlich, als könnte ich wie eine Maschine laufen. Und so konnte ich am 4. und letzten Anstieg über eine Brücke die bis dahin an zweiter Stelle platzierte Dame wieder zurücküberholen und sogar noch einen Vorsprung von einer Minute herauslaufen. Damit erzielte ich die drittbeste Laufzeit des Damenfeldes.

Überglücklich kam ich als 2. Dame bei einem Ironman 70.3.-Bewerb ins Ziel. Ich darf mich in der Siegerliste hinter Doppel-Weltmeisterin Leanda Cave einreihen, worauf ich sehr stolz bin. Noch dazu war mein Abstand nicht allzu groß.

Das Rennen war mit Abstand das härteste im Vergleich zu allen anderen in dieser Saison. Ich habe gekämpft und Schmerzen ertragen, dass mir die Tränen in den Augen standen. Dass ich einen super Halbmarathon hinlegte, gibt mir sehr viel Selbstvertrauen und Kraft für die nächsten Rennen und noch mehr Motivation, weiter an mir zu arbeiten.

Alles Liebe aus Florida!

Lisa

Results: http://www.ironman.com/triathlon/events/ironman-70.3/miami/results.aspx#axzz2AsofeKi5

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